Nötiges Startkapital für den Börsenhandel

Viele Neulinge im Aktien-Bereich stellen sich die Frage, wie viel Startkapital sie für den Kauf von Aktien benötigen. Eines vorweg: Eine pauschale Aussage lässt sich hier kaum treffen. Sehr wohl lassen sich hingegen wichtige Tipps geben, die einem helfen, die richtige Summe zu investieren.

Zunächst ist es wichtig, dass Sie nicht 100% Ihres gesparten Geldes in Aktien investieren. Aktien gehört zu den spekulativen Geldanlagen. Ein gesunder Mix unter allen Asset-Klassen macht erst die perfekte Diversifikation aus. Gold, Immobilien und andere Anlageformen gehören hier neben Aktien dazu.

So diversifizieren Sie als Privatanleger

Nichts wäre also schlimmer, als wenn Sie Ihr gesamtes Erspartes auf eine Karte setzen. Investieren Sie deshalb nur so viel Geld, dass Sie Nachts weiterhin ruhig schlafen können. Die Investition in Aktien ist eine langfristige, deshalb können Sie bei Kursschwankungen nach unten nur dann einen kühlen Kopf bewahren, wenn Sie nicht komplett von diesem Geld abhängig sind.

Wenn die Kurse nach einige Zeit wieder nach oben gehen, würden Sie sich sicherlich sehr ärgern, wenn Sie durch eine Kurzschlusshandlung vorher schnell alle Aktien verkauft haben, um Ihr eingesetztes Kapital nicht zu verlieren.

Gerade als Anfänger sollte man sein Startkapital möglichst niedrig halten, denn ins besonders in der Anfangszeit werden die meisten Verluste an der Börse gemacht. Um die Börse besser kennenzulernen und zu verstehen, ist ein hoher Anlagebetrag kontraproduktiv, da der damit verbundene Druck zu irrationalen Handlungen führt. Vergessen Sie nie, dass die Börse zum größten Teil mit Psychologie zu tun hat!

Nur frei verfügbares Kapital investieren

Investieren Sie somit nur jenes frei verfügbare Kapital, welches Sie bei Kursschwankungen nicht nervös macht und zu Panikhandlungen verführt. Ebenso sollte das Geld nicht für wichtige künftige Ausgaben vorgesehen sein (z.B. den Kauf einer Immobilie oder ähnliches).

Wie Sie bereits in unserer Rubrik Aktienstrategien lesen konnten, ist es wichtig das eigene Depot zu diversifizieren – also verschiedene Aktien zu besitzen, um das Risiko weiter zu streuen. Das kleine Depot eines Anfängers mit Aktien von drei verschiedenen Unternehmen beansprucht somit weniger Startkapital, als ein umfangreiches Depot mit 15 verschiedenen Titeln.

Um eine gewisse Diversifikation auch bei einem kleinen Budget zu erreichen, empfehlen wir mindestens 1.000 Euro als Startkapital. Wenn Sie weniger investieren möchten oder können, sollten Sie beachten, dass die Gebühren für die Käufe und Verkäufe dann in Relation zu Ihrem Startkapital stark zu Buche schlagen. Wenn Sie die oben genannten Punkte beherzigen, können Sie Ihr erstes Depot eröffnen.

Tipp: Sparpläne für den Vermögensaufbau

Wer weniger Geld als 1.000 Euro zur Verfügung hat, dem empfehlen wir die Investition in einen Aktienfonds in Form eines Fondssparplans. In einen solchen Sparplan zahlen Sie jeden Monat eine von Ihnen bestimmte Summe ein (z.B. 25 Euro oder 100 Euro). Mit diesem Geld kaufen Sie dann Monat für Monat Anteile an den jeweiligen Fonds. Der Vorteil ist, dass das Risiko einer Investition in einen Aktienfonds geringer ist, als die Investition in Einzelaktien.

Bei einem solchen Fondssparplan profitieren Sie zudem durch den so genannten Cost-Average-Effekt (Durchschnittskosteneffekt). Da der Fonds Kursschwankungen unterliegt, Sie jedoch jeden Monat die gleiche Summe investieren, kaufen Sie bei guten Kursen weniger und bei schlechten Kursen mehr Anteile am Fonds. Der Durchschnittskosteneffekt ergibt sich also dadurch, dass Sie im Durchschnitt zu einem besseren Kurs kaufen, als dies bei einer Einmalanlage der Fall wäre.

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