Für viele der zukünftigen Generationen wird die gesetzliche Rente nicht mehr ausreichen. Denn in Deutschland gibt es immer mehr Rentner, die Lebenserwartung steigt, z. B. durch den medizinischen Fortschritt. Auch die Durchschnittsverdienste sinken und damit die Rentenbeiträge. Klar ist, die Rentenkassen für künftige Rentner werden immer leerer. Zukünftige Rentenzahlungen werden sicher verhältnismäßig geringer ausfallen.
Wie hoch Ihre Rente ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren wie Verdiensthöhe, Besteuerung Ihrer Rente oder Einzahldauer ab. Ohne private Altersvorsorge wird es für heutige Arbeitnehmer im Rentenalter finanziell sehr eng. Für einige droht sogar Altersarmut. Es sei denn, Sie gehen als Rentner nebenbei weiterarbeiten. Noch ist die gesetzliche Rente der Grundstock für den Ruhestand.
Wann lohnt sich die private Altersvorsorge?
Wieviel Geld Sie als Rentner benötigen, lässt sich nicht pauschalisieren. Denken Sie bei Ihrer Finanzplanung, nicht nur an die durch das Rentnerdasein gewonnene Freizeit (Urlaubsreise, Hobby). Möglicherweise möchten Sie ja auch einige Jahre Vorzeitig in den Ruhestand. Seit 2014 gibt es die Möglichkeit mit 63 Jahren in die abschlagsfreien Rente zu gehen. Es könnte auch sein, dass Sie bei Ihrem Arbeitgeber, die Möglichkeit haben, in Altersteilzeit zu gehen.
Was ist, wenn Sie z.B. pflegebedürftig werden, zusätzliche Gesundheitsausgaben brauchen Sie dann vielleicht eine andere Unterkunft? Vielleicht möchten Sie ja auch Auswandern? Einige Ausgaben fallen für Sie als Rentner eventuell ja auch weg, z.B. Kosten für Zweitwagen, Fahrtkosten zur Arbeit, finanzielle Unterstützung Ihrer Kinder, Kredit für Immobilie. Unterschätzen Sie aber auch nicht die Inflation. Desto weiter Sie vom Ruhestand entfernt sind, umso schwieriger ist es den Geldbedarf zu ermitteln.
Das verbirgt sich hinter der Rentenformel
Über die Rentenformal ermittelt der gesetzliche Rentenversicherer, wieviel Rente Sie als Rentner individuell bekommen. Die aktuelle Rentenformel lautet:
- Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor = monatliche Rente
Welche ist die beste private Altersvorsorge für mich?
Inzwischen wurde der Leitzins auf null Prozent gesenkt. Das bedeutet, dass herkömmliche Altersvorsorgeprodukte kaum noch für die Vermögensbildung geeignet sind. Es ist nun zu erwarten, dass die Guthabenzinsen für Tagesgeld, Festgeld demnächst weiter sinken. Verbraucherschützer und Finanzexperten raten den Anlegern, sich für die Altersvorsorge einen Aktienfondssparplan zuzulegen.
Wie eignen sich Aktienfonds als Altersvorsorge?
Bei einem Aktienfonds wird das Kapital vieler Anleger eingesammelt. Das Geld wird dann in mehrere Unternehmen in unterschiedlichste Anlagebereiche investiert. Mit einem Aktienfonds kaufen Sie Aktienanteile. Die Kurse von Aktienfonds steigen und fallen, so wie bei einzelnen Aktien auch. Das Verlustrisiko ist bei Aktienfonds niedriger, da das Risiko auf mehrere Aktien verteilt ist. Aktienfonds sind weniger risikoreich als Investitionen in einzelne Aktien. Über lange Anlagezeiträume (mindestens 10 Jahre) ist die Rendite besser als bei anderen Geldanlagen.
Was ist ein Aktienfondssparplan / Fondssparen?
In einen Aktienfondssparplan können Sie regelmäßig Sparraten einzahlen. Banken bieten dazu Aktienfondssparpläne schon ab 25 Euro monatlich an.
Sie investieren also monatlich einen festen Betrag in den Aktienfonds. Der Kurswert des Aktienfonds ändert sich allerdings. Sie erwerben entsprechend unterschiedlich viele Fondsanteile.
Den Sparplan können Sie jederzeit beenden oder pausieren auch der Sparraten-Intervall lässt sich ändern. Ihr angespartes Vermögen können Sie dann einmalig oder monatlich auszahlen lassen. Für Aktienfonds bzw. Aktienfondssparen brauchen sie ein Depot, in diesem können Ihre Wertpapiere (Aktien, Aktienfonds) sozusagen virtuell lagern. Im unteren Teil dieses Artikels, finden Sie eine Bank die ein solches Depot anbietet.
Wann investiert man am besten in Aktienfonds?
Nicht der Zeitpunkt des Kaufs eines passiven oder aktiven Aktienfonds ist für die Rendite entscheidend, sondern die Zeitdauer! Denn niemand kann genau vorhersagen, wie sich die Aktienmärkte entwickeln. Profitieren Sie bei einem Aktienfondssparplan vom Cost Average Effekt (Durchschnittskosteneffekt).
Bei höheren Kursen erlangen Sie weniger und bei niedrigeren Kursen mehr Wertpapieranteile. Langfristig bekommen Sie einen günstigen Durchschnittspreis für Ihre Anteile. Die Rendite kann so im Vergleich zu einer Einmalanlage zu höher ausfallen. Fangen Sie am besten gleich mit Ihrem Investment an!
In diese Investmentfonds sollten Sie investieren
Um den besten Aktienfonds zu finden, suchen Sie nach Fonds mit langjährig guten Renditen und Top Bewertungen. Um das Anlagerisiko zu reduzieren und die Gewinnchancen zu erhöhen, machen Sie es wie die Finanzprofis. Diversifizieren Sie Ihr Depot Portfolio ausreichend. Das bedeutet, streuen Sie Ihr Geld breit in ausgewählte Wertpapiere, in Immobilien oder andere Finanzprodukte. Eine gute Diversifizierung erreichen Sie u.a. mit aktiv gemanagten Fonds oder besser mit passiven ETFs.
Mit den sogenannten Indexfonds (ETFs), die Sie sogar teilweise kostenlos kaufen und für geringe jährliche Gebühren im Depot besparen können, lässt sich über einen bestimmten Zeitraum eine gute Rendite machen. Mit einem geeigneten ETF im Depot, können Sie in verschiedene Länder oder Anlageklassen Ihr Geld als Einmalanlage oder Sparplan breit streuen. ETF’s für die Altersvorsorge zu nutzen, raten auch andere unabhängige Finanzexperten. Auch Stiftung Warentest empfiehlt für die private Altersvorsorge, in bestimmte ETF’s zu investieren.
Was ist ein ETF (Exchange Traded Funds)?
Ein passiv gemanagter ETF ist ein Investmentfonds, der einen Index (DAX, Dow Jones, S&P 500…) nachbildet. Ein ETF ist eine kostengünstige Anlagemöglichkeit, Anleger können zwischen Einmalanlage und einem Sparplan wählen. Sparer können mit einem ETF langfristig von steigenden Kursen an den Finanzmärkten profitieren. Im Gegensatz zu einem aktiv gemanagten Fonds, gibt es keinen Fondsmanager, der die Fonds-Investments ständig der aktuellen Kapitalmarktanlage anpasst. Entsprechend geringer fallen die Gebühren für den ETF aus.
Bei aktiv gemanagten Fonds ist das Ziel den Index zu schlagen. ETFs (passiv gemanagt) hingegen haben das Ziel, einen Vergleichswert nicht zu übertreffen, sondern diesen abzubilden. Anleger zahlen bei einem aktiv gemanagten Fonds höhere Gebühren. Bei ETFs fallen lediglich Ordergebühren und börsenübliche Entgelte an. ETFs werden genauso einfach wie börsennotierte Aktien gehandelt. Um ETFs zu kaufen, benötigen Sie ein Depot. Ein Wertpapierdepot bekommen Sie bei Filial- oder Onlinebanken.
Für eine höhere Rendite lohnt der Blick auf die Konditionen der Filialbank bzw. Onlinebank. Die Depotkosten bei einer Filialbank sind in der Regel teurer als bei einer Onlinebank. ETFs sind ein vom Vermögen der Verwaltungsgesellschaft getrenntes Sondervermögen: Im Falle einer Insolvenz der Gesellschaft ist dieses gesichert. Mit einem Aktiendepot Vergleich können Sie die Onlinebank mit den günstigsten Wertpapierdepot- und Orderkosten finden.
Beim Depotanbieter Comdirect finden Sie Aktionsrabatte auf ausgewählte ETFs, bei denen die Kaufgebühren entfallen. Das Depot bleibt für Sie drei Jahre gebührenfrei, wenn man z. B. eine der folgenden Bedingungen erfüllt. Sie haben ein Girokonto bei der comdirect Bank, Sie tätigen zwei Trades im Quartal oder Sie zahlen regelmäßig in ein Wertpapiersparplan ein. Erfüllen Sie eine der Bedingungen nicht, fallen 1,95 Euro pro Monat Depotgebühren an. Bei der comdirect können Sie beispielsweise bis zu 4 ETFs in einem Sparplan gleichzeitig besparen.
Die optimale Altersvorsorge an der Börse
Die Alterssicherung besteht aus den drei Säulen; die gesetzliche Rentenversicherung, betriebliche Absicherung und der private Altersvorsorge. Durch den demografischen Wandel gerät die gesetzliche Rente unter Druck. Die betriebliche Altersvorsorge leidet unter dem aktuellen Niedrigzins und wirft somit kaum Renditen ab.
Wenn Sie im Rentenalter nicht in Altersarmut enden möchten, sollten Sie auch zusätzlich privat vorsorgen und das so früh wie möglich. Schon ab 25 Euro im Monat können Sie z.B. in ETF Sparpläne investieren. Diese eignen sich für die private Altersvorsorge. Achten Sie bei der Fondsauswahl auf eine ausreichende Diversifizierung (Streuung in Anlageklassen) und Steuer. Um Dazu müssen Sie nicht zu Ihrer Bank laufen und auf.
Die wichtigsten Infos rund um ETFs
Bei inländischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs wird die Steuer automatisch von der Depotbank an das Finanzamt abgeführt. Wenn thesaurierende ETFs ihr Fondsdomizil im Ausland haben, müssen Sie die Erträge in ihre jährliche Steuererklärung in der Anlage KAP angeben. Beim späteren Verkauf des ausländischen thesaurierenden ETFs, kommt es dann zu einer Doppelbesteuerung. Der gesamte Verkaufserlös wird dann noch einmal besteuert. Die bereits versteuerten Thesaurierungsbeträge, die in den vorangegangenen Jahren geleistet wurden, werden nicht berücksichtigt.
Zu viel gezahlte Steuern müssen Sie sich anschließend über die Steuererklärung zurückholen. Ist der ETF mit ausländischen Fondsdomizil ausschüttend, so gilt dieser als steuereinfach. Ein ausschüttender ausländischer ETF, kann aber auch Teilthesaurierend sein. Der thesaurierende Anteil muss dann in der jährlichen Steuererklärung angegeben werden. Der Aufwand für die ausländischen thesaurierenden ETFs ist bei der Steuererklärung höher, deshalb werden diese ETFs auch steuerhässlich genannt.