Analyse

Die Aktienanalyse ist das wichtigste Werkzeug für Anleger an der Börse. Mit Hilfe einer qualifizierten Analyse muss festgestellt werden, ob eine Aktie unterbewertet ist (also vermutlich steigen wird) oder überwertet wird (also eher fallen wird). Dabei gibt es unterschiedliche Arten und Herangehensweisen bei der Analyse von Wertpapieren.

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Die favorisierte Art der Analyse richtet sich dabei in erster Linie nach der eigenen Anlagestrategie. Je nach Haltedauer der Wertpapiere, Sicherheitsbedürfnis, Flexibilität und Renditeerwartungen kann eine unterschiedliche Analyseform entscheidend sein. Dabei unterscheidet man vor allem zwei großen Analysegruppen:

  • Fundamentalanalyse: Die Analyse von wirtschaftlichen Daten und Kennzahlen des Unternehmens
  • Technische Analyse: Die Analyse von Charts im Hinblick auf wichtige Marken und Trends

In der Praxis eignet sich für Privatanleger mit einem langen Anlagehorizont vor allem die Fundamentalanalyse. Durch eine lange Haltedauer lassen sich Schwankungsrisiken minimieren und die langfristigen Renditechancen von Aktien sind bedeutend besser als kurzfristige Spekulationsgewinne. Anleger sollten sich daher mit der Analyse von Aktien vertraut machen.

Die Fundamentalanalyse: Unternehmen hinter Aktien analysieren

Bei der Fundamentalanalyse geht es darum, der Aktie eines Unternehmens einen fairen inneren Wert zuzuweisen. Die Börsengeschichte hat gezeigt, dass sich die Märkte sich langfristig immer dem fairen Wert einer Aktie annähern. Ein möglichst langer Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren sorgt dafür, dass der Markt ausreichend Zeit hat, sich diesem fairen Wert anzunähern.

Die Frage, die sich Anleger stellen, lautet dann vor allem: Wie ermittelt man den fairen Wert einer Aktie? Bei der Fundamentalanalyse gibt es eine ganze Reihe von Kennzahlen, die entscheidend sind für die Bewertung:

  • KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis; setzt Aktienkurs und Gewinn des Unternehmens ins Verhältnis
  • KBV: Kurs-Buchwert-Verhältnis; setzt Eigenkapital zum Aktienkurs ins Verhältnis
  • KUV: Kurs-Umsatz-Verhältnis; setzt den Umsatz der AG zum Aktienkurs ins Verhältnis
  • PEG-Ratio: Setzt das Gewinnwachstum mit dem KGV ins Verhältnis
  • Dividendenrendite: Setzt die aktuelle Dividendenrendite zur historischen Rendite ins Verhältnis

Diese und weitere Kennzahlen ermöglichen es dem Anleger, den fairen Wert eines Unternehmens und damit einer Aktie zu bestimmen. Welche Kennzahlen genutzt werden und welche Werte als „fair“ bezeichnet werden, hängt von den Präferenzen des Anlegers ab. Im Idealfall wird die Fundamentalanalyse mit der Chartanalyse kombiniert, um möglichst gute Ergebnisse zu erzielen.

Die technische Analyse: Trends anhand von Aktiencharts erkennen

Die technische Analyse, auch Chartanalyse genannt, verfolgt nicht den Ansatz, einer Aktie einen bestimmten Wert zuzuweisen. Stattdessen wird lediglich anhand der jüngsten Marktbewegungen versucht, einen bestimmten Trend bei einem Wertpapier zu erkennen und diesen dann kurzfristig zu handeln.

Bei der technischen Analyse steht nicht das Unternehmen hinter einer Aktie im Vordergrund, sondern vielmehr der Kursverlauf der Aktie selbst. Bestimmte Marken (z.B. Widerstände, Unterstützungen) und Formationen (z.B. V-Form, Schulter-Kopf-Schulter) dienen hier als Ausgangslage, um die zukünftige Entwicklung eines Kurses vorhersagen zu können.

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Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse ist die technische Analyse für kurze Haltedauern ausgelegt. Für Einsteiger eignet sich diese Form der Geldanlage an der Börse auf Grund der Komplexität und Fehleranfälligkeit nicht. Zahlreiche prominente Investoren, wie etwa Charles Munger, Peter Lynch, Warren Buffett oder Burton G. Malkiel lehnen die technische Analyse auf Grund ihrer Fehleranfälligkeit nahezu komplett ab.