Anleger sollten immer darauf achten, wem ein Unternehmen wirklich gehört. Wenn man eine Aktien analysiert, dann achtet man in erster Linie auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Diese Kennzahlen sind in der Regel sehr aussagekräftig, jedoch können sie sich relativ schnell ändern. Es gibt einige Kennzahlen, die neben den herkömmlichen Metriken bei der Auswahl von Aktien und anderen Wertpapieren von besonders großer Bedeutung sind.
Auch beim Eigentümerprofil einer AG ist dies so. Das Grundkapital ist bei Aktiengesellschaften in Aktien zerlegt. Nicht alle Aktien werden dabei an der Börse gehandelt. So kann das Grundkapital einer Aktiengesellschaft in 100 Aktien aufgeteilt sein, wobei jedoch nur 80 als Streubesitz (free float) an der Börse gehandelt werden. Die restlichen Aktien sind im Besitz von Großanlegern oder den Gründern. Weil deren Anteil relativ sicher von ihnen gewollt an der Börse nicht handelbar ist, kann man davon ausgehen, dass diese Investoren langfristig orientiert sind.
Der Streubesitz: Free Float Aktien
Beim sogenannten Streubesitz gibt es weitere Unterteilungen, welche publik gemacht werden müssen und eine immense Aussagekraft über die Zukunft oder die Entwicklung eines Unternehmens haben können. Insbesondere Anleger, die in einem Näheverhältnis zum Unternehmen stehen, müssen ihren Aktienbesitz, sowie Änderungen daran melden.
Dieser Teil der Aktien wird im englischsprachigen als „held by insiders“ bezeichnet. Wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, hat dieser Personenkreis wahrscheinlich den besten Einblick in die Kennzahlen der AG. Bei Unternehmen, bei der die Quote „held by insiders“ kontinuierlich zurück geht, wird man sich die Frage stellen müssen, warum dies der Fall ist? Umgekehrt stärkt eine steigende „held by insider“ Quote das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens.
Auch institutionelle Anleger, wie etwa Pensionsfonds, Investmentfonds oder Personen, die über eine bestimmte Prozentanzahl an einer Gesellschaft beteiligt sind, müssen dies der Öffentlichkeit (dem sogenannten Publikum) bekanntgeben. Welche Auswirkungen solch eine Meldung auf den Aktienkurs haben kann, sieht man, wenn man regelmäßig die Meldungen von Warren Buffett betrachtet. Für viele Anleger weltweit ist Buffett der größte Börsenguru der modernen Zeit.
Der Einfluss von institutionellen Anlegern
Wenn durch die Meldepflicht bekannt wird, dass er sich im größeren Stil an einem Unternehmen beteiligt, springt auch die breite Masse auf. In den ersten Tagen kommt es dabei oftmals ungewollt zu massiven Kursausschlägen. Sogenannte Copy-Trader verfolgen zum Teil ganz gezielt die Strategien bekannter Investoren oder Fonds. Privatanleger, die eher auf Nummer sicher gehen möchten, sollten dabei eher langfristig anlegen und sich nicht von aktuellen Meldungen beirren lassen.
Wenn die Quote der institutionellen Anleger relativ hoch ist, ist der free float dadurch wesentlich geringer. Für gewöhnlich wird bei institutionellen Anlegern ebenfalls von einer längeren Haltedauer ausgegangen. Wie man sieht kann man mithilfe der Aktienaufteilung die Erkenntnisse aus der betriebswirtschaftlichen Analyse verstärken oder relativieren.