Fremdkapitalquote
Die Fremdkapitalquote stellt das Gegenstück zur Eigenkapitalquote dar. Bei ihr handelt es sich ebenfalls um eine wirtschaftliche Kennzahl, wodurch Investoren Rückschluss auf die Strategie bzw. wirtschaftliche Lage eines Unternehmens ziehen können.
Ermittelt wird diese wie folgt:
Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Eigenkapital
Im Gegensatz zum Eigenkapital muss das Fremdkapital zurück bezahlt werden. Zudem müssen Zinsen für das Kapital Fremdkapital bezahlt werden. Seitens der Unternehmungen ist Fremdkapital jedoch unbedingt von Nöten. Beinahe kein größeres Unternehmen ist lediglich mittels Eigenkapital finanziert. Dies liegt vor allem daran, dass es wesentlich einfacher ist um an Fremdkapital als wie an Eigenkapital zu kommen.
Auch wenn man für das Eigenkapital keine Zinsen bezahlt ist das Fremdkapital für ein Unternehmen günstiger. Eigenkapitalinvestoren müssen eine höhere Rendite erhalten wie für das Fremdkapital zu bezahlen ist, da das unternehmerische Risiko grundsätzlich mit dem Eigenkapital abgedeckt wird.
Wie eine optimale Finanzierungsstruktur in einem Unternehmen aussehen soll, ist nicht einfach zu beantworten. Es hängt immer von der Zielsetzung des Unternehmens sowie auch von der Branche ab. Gewisse Branchen sind sehr stark Fremdkapital lastig (Finanzbereich, Bauträger). Ohne Fremdkapital könnten diese ihre Tätigkeit / Aufgabe gar nicht erbringen.
Je nach Unternehmensziel können unterschiedliche Ausrichtungen die Herangehensweise an die Kapitalstruktur verändern. Bei der Finanzierungsstruktur spielt der Leverageeffekt eine bedeutende Rolle. Am besten ist dieser anhand eines Beispiels zu erklären:
Unternehmen Gewinn: 20 – EK 50 – FK 50 (Zinsen 10% somit – 5 auf FK).
Eigenkapitalrendite = Gewinn (20) – FK Zinsen (5) / EK (50) = 30%.
Neu EK-wird reduziert um EK-Rentabilität zu erhöhen: EK neu 20 – FK neu 80 (Zinsen 10% =8).
Eigenkapitalrendite neu = Gewinn (20) – FK Zinsen (8) / EK (20) = 60%.
Nach diesem Beispiel bleibt dem Unternehmen im ersten Fall ein Gewinn nach FK Zinsen von 15 bei einer EK-Rentabilität von 30% und beim Beispiel 2 ein Gewinn von lediglich 12 bei einer EK-Rentabilität von jedoch 60%. Jeder Investor muss überlegen was besser ist?